Dani schrieb am 07.03.2010:

Ich glaube, Melbourne mag uns nicht!



Da war die Welt noch in Ordnung. Historische Strassenbahn im Stadtzentrum<


Nach dem Hagelsturm vor der Fussgängerzone "Southgate"


Diese Hagelkörner fanden wir etwa eine Stunde nach dem Sturm


Der Bahnhof war überflutet, viele Züge fielen aus und die Menschen standen herum und wussten nicht, wie sie nach Hause kommen
G'day, mates

Melbourne ist eine riesige Stadt. Vor allem der östliche Teil ist dicht besiedelt und nicht besonders attraktiv. Wir haben deshalb beschlossen, die Stadt von Westen her anzufahren. Dazu mussten wir also den ganzen Kuchen umfahren. Dazu gibt es im Süden eine schöne Strecke über die Mornington Peninsula. Dort haben wir auch übernachtet und sind dann am nächsten Tag mit der Autofähre nach Queenslcliff und von dort über Geelong nach Melbourne gefahren. Es war heiss als wir hier ankamen. Der Pool lud zum baden aber wir wollten ja die Stadt sehen. Also nahmen wir den nächsten Bus ins Stadtzentrum. Da war mächtig was los. Viele Strassenkünstler haben teilweise professionelle Shows gezeigt und man könnte sich ohne weiteres den ganzen Tag eine Show nach der anderen anschauen. Gleichzeitig hat sich aber auch am Himmel mächtig was zusammengebraut. Und kurz nachdem wir eine Jongleur-Show gesehen haben, wurde es dunkel. Und ich meine so richtig dunkel. Dann ging es los: Ein Hagelsturm brach über die Stadt und verwandelte innert Minuten die Fussgängerzone in eine dicke Suppe aus Wasser, Eis und Pflanzenresten. Die herunter geschlagenen Blätter haben die Abflüsse verstopft und Wasser ist in die Läden eingedrungen. Szenen, wie wir sie in Emmen ja noch bestens in Erinnerung haben. Strassen und Unterführungen waren überflutet und nicht mehr passierbar. Die Wolkenkratzer waren nicht mehr zu sehen. Das ganze war am Samstag Nachmittag um etwa 16 Uhr. Der Verkehr kam komplett zum erliegen. Nichts ging mehr. Sirenen überall, Blitze, Donner und nach dem Hagel der Regen – und wir mitten drin. Kaum zu glauben aber wir haben es mit eigenen Augen gesehen: Der Yarra-River (Fluss durch Melbourne) ist plötzlich in die verkehrte Richtung geflossen. Einrichtungsgegenstände von Strassencafes sind flussaufwärts geschwommen. Wahrscheinlich hat der Sturm das Wasser vom Meer in Richtung Land gedrückt und dadurch die Fliessrichtung umgekehrt.
Wir hatten dann irgendwann genug und wollten nur noch zu unserem Camper. Wir hofften, dass dort nichts beschädigt wurde und nicht alles unter Wasser stand. Die Fahrt mit dem Bus dauerte über eine Stunde aber wir hatten Glück. Es hat zwar auch auf unserem Campground heftig geregnet aber nicht gehagelt.
Der nächste Tag schien etwas besser zu werden. Jedenfalls haben wir den Schirm zu Hause gelassen und sind mit Bus und Zug ins „ScienceWorks“ gegangen. Es ist wiederum eine Art Technorama aber mit angeschlossenem Planetarium. Anschliessend sind wir nochmals in die Stadt gefahren. Und mit uns ist auch der Regen wieder gekommen. Und wie! Melbourne will uns einfach nicht. Schade, aber uns gefällt diese Stadt trotzdem.
Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Great Ocean Road. Mal sehen, was uns dort erwartet.

CU
Dani